Mittwoch, 15. April 2009

Eigentlich wäre heute ...

... etwas anderes angesagt gewesen, ich wollte über das Buch «Der Gulag» von Anne Applebaum schreiben, das hat nun nicht stattgefunden die ARD sendete den Film über Marcel Reich-Ranicki «Mein Leben».

Des réminiscences Nicht dass mich der Film aus der Fassung gebracht hätte, er repräsentierte das Buch in angenehmer Form, angemessen knapp in Bildern. Dennoch wird er jeden berühren, der den Menschen Marcel begriffen, der das Buch gelesen hat, dessen Entwurf das Leben Marcels zusammen mit Tosia gestaltete.
 
Der Name Reich–Ranicki ist für mich auf immer und ewig verbunden mit meiner Tante Braunstein, die den Krieg mit ihrem Mann und einem Teil ihrer Kinder in den Savoyen verbrachte, ihr Mann kam aus dem Osten, ein rumänischer Jude. Eben nur ein Jude, und sie blieb bei ihm, als die Schweizer ihnen die Flucht in ihr Land verweigerten.
 
Tante Braunstein erzählte mir vieles über jene vergangenen Ereignisse, als ich an der Uni Genf lernte, sie für mich als Schlummermutter einsprang, und durch viele herzliche Zuwendungen zu meiner Mom Braunstein wurde.
Jean Starobinski, Jean-Jacques Langendorf, Igor Strawinski, Blaise Cendrars, Sartre, Simone de Beauvoir.
 
Mom Braunstein ist seit vielen Jahren tot, ihr Mann hatte, versenkt unter Brettern des Kellerbodens, den Krieg überlebt, verstarb hingegen kurz danach an einer Magenkrankheit. Mom sagte jeweils, das Ganze sei zu viel für ihn gewesen.
 
Des réminiscences

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