Dienstag, 12. Mai 2009

Synchrones aus der Nazizeit

Heute treffen drei Ereignisse auf einen Tag, deren Problematik in der Nazizeit verwurzelt ist:

Der Papst an der Klagemauer in Jerusalem
Die jüdische Welt wartet auch heute noch auf eine direkte und klare Stellungnahme des Papstes zur Aufhebung der Exkommunikation des Bischofs und Holocaust-Leugners Richard Williamson, der kurz zuvor im schwedischen Fernsehen geäussert hatte, es gebe Beweise dafür, dass kein einziger Mensch im Dritten Reich vergast worden sei.
 
Das Eintreffen des wahrscheinlichen Nazi-Schergen Demjanjuk in München
John Demjanjuk, soeben ausgeliefert von den USA an Deutschland, bestreitet nach wie vor, jener Nazi-Scherge zu sein, der sich während des Holocaust in verschiedenen Konzentrationslagern schuldig gemacht habe am Tod von mindestens 29'000 Juden.
 
Ein Prozess um Hitlers Kopf-Abreisser bei Madame Tussauds in Berlin
Jener Altenpfleger, der am 05. 07. 2008 dem Hitler im Berliner Wachsfigurenkabinett den Kopf abgerissen hat, soll gerichtlich endlich zur Zahlung von 1’800 Euro verdonnert werden – für jene Tat, die, wie er betont, absolut politisch gemeint gewesen sei.
 

Das Entspannende dazu von Henryk M. Broder

Anlässlich der Enthauptung Hitlers in Madame Tussauds:
«Endlich mal ein Hitler-Attentat, das gelungen ist.»
 

Das Entlastende von mir

Ihre Heiligkeit Papst Benedictus !
Es dürfte doch nicht allzu schwierig sein, der Welt und insbesondere den Juden gegenüber mal auf kirchliche Verschwommenheiten zu verzichten und Klartext zu sprechen. Sollte es Ihnen nun die Sprache verschlagen haben, nehmen Sie Zuflucht zu meinen Worten:
 
«Einen Holocaust-Leugner kann man erst dann richtig kraftvoll und in hohem Bogen aus der Kirche schmeissen, wenn man ihn vorher ganz stark hereingenommen hat.»
 
Danach, lieber Benedictus, haben Sie bloss noch eine kleine Pflicht zu erfüllen:
Ihren Worten soll die Tat folgen.

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